Hostile Terrain 94 (HT94) ist eine globale Pop-up-Ausstellung über die humanitäre Krise an der südlichen Grenze der Vereinigten Staaten. Das Projekt zielt darauf ab, ein Bewusstsein für die Realitäten an der Grenze zwischen den USA und Mexiko zu schaffen, einschließlich von Tod und Leid aufgrund der als »Prevention Through Deterrence« (Prävention durch Abschreckung, PTD) bekannten Grenzpolitik. Bei HT94 handelt es sich um ein partizipatorisches Projekt, des Undocumented Migration Project (UMP), einem gemeinnützigen Forschungs-, Kunst-, Bildungs- und Medienkollektiv, das seit 2009 unter der Leitung des Anthropologen Jason de León Todesfälle dokumentiert.
Die Ausstellung, die an mehr als 150 Orten weltweit gezeigt wird (siehe Liste der gastgebenden Partner), ist eine demokratische, finanzierbare und partizipative, öffentliche Ausstellung. Vor Ort sind jeweils unterschiedliche gesellschaftliche Gruppen, Aktivist*innen, Künstler*innen und Wissenschaftler*innen in die Ausstellungen involviert und bringen jeweils ihre Perspektiven in das Projekt ein.
In Frankfurt wird der Umfang der Ausstellung erweitert und gezeigt, wie Grenzpolitiken unterschiedliche Regionen beeinflussen und verändern. Vor dem Hintergrund der »Flüchtlingskrise« 2015/2016 werden in Frankfurt/Main zusätzliche Arbeiten zu sehen sein, die Perspektiven von Grenzbewohner*innen und Grenzgängern*innen, Künstlern*innen und Aktivisten aus Afghanistan, Iran, der Türkei und der EU präsentieren (siehe Liste der Mitwirkenden). Dabei wird die drängende Frage nach der globalen humanitären Krise sowie nach dem Alltagsleben an und mit Grenzen thematisiert.
Das selbstverwaltete Kulturzentrum Klapperfeld, ein ehemaliges Gestapo- und Abschiebegefängnis, bietet einen einzigartigen Ort für dieses Projekt, an dem sich die äußeren mit den inneren (historischen) Grenzen und den jeweiligen Krisen und Kämpfen verknüpfen lassen.