Veranstaltungen

 

Samstag, 11. September, 15.00 bis 19.00 Uhr, Klapperfeld

Ausstellungseröffnung

Das ehemalige Polizeigefängnis Klapperfeld eröffnet am 11. September 2021 um 15 Uhr die Ausstellung Hostile Terrain 94, die sich aus wissenschaftlicher, künstlerischer und aktivistischer Perspektive mit Grenzen und ­gegenwärtigen Flucht- und Migrationsbewegungen auseinandersetzt. Im Fokus steht dabei, wie Grenzpolitiken unterschiedliche Regionen das Leben der Menschen beeinflussen, die direkte und strukturelle Gewalt von ihnen ausgeht aber auch, welche Möglichkeiten bestehen, Grenzen zu überwinden.

Pressemitteilung zur Ausstellungseröffnung als PDF.

Freitag, 10. September, 18.00 Uhr (Sprache: Englisch)

Afghanistan nach dem Zusammenbruch: Fluchtmigration, Grenzen und transnationale Solidarität

Online-Veranstaltung mit Cavidan Soykan (Universität Osnabrück) und Abdul Ghafoor (Afghanistan Migrants Advice and Support Organization), Moderation: HT94FFM-Team

Afghanistan ist nach der Machtübernahme durch die Taliban in aller Munde. Dieser Workshop diskutiert nicht nur die Situation im Land, sondern auch Fragen der  Migration, der Grenzpolitik und der nationalen Diskurse über Migration aus Afghanistan in Länder der Region. Unsere Referent*innen werden sich mit der Situation afghanischer Migrant*innen befassen, die abgeschoben, zurückgeschickt wurden oder an den Grenzen oder in Nachbarländern festsitzen, sowie mit der Situation afghanischer Aktivisten, die sich nach der Machtübernahme durch die Taliban für Solidarität mit Migrant*innen einsetzen. Sie werden sich ferner auch mit den deutschen und türkischen Diskursen befassen, die durch die „Angst vor afghanischen Flüchtlingen“gesprägt sind, die das Land verlassen wollen. Darüber hinaus werden sie sich mit den durch die Machtübernahme ausgelösten geschlechtsspezifischen Reden und der besonderen Situation afghanischer Frauen und Kinder befassen sowie Netzwerke der transnationalen Solidarität und deren Arbeit und Möglichkeiten in der aktuellen Situation thematisieren.

Sonntag, 25. Juli, 19.00 Uhr, Filmforum Höchst (Sprache: Englisch)

Öffentliche Filmvorführung »Border South« & »Bag Mohajer«

Infos zum Veranstaltungsort: Filmforum Höchst

Politisch wird es beim Filmabend in Kooperation mit dem Klapperfeld und der dortigen Ausstellung Hostile Terrain 94’: Die Filme BAG MOHAJER & BORDER SOUTH setzen sich mit Fluchterfahrungen an der mexikanischen Grenze und in der Unterkunft für Geflüchtete auf Lesbos auseinander. Unser Experiment wir an diesem Abend das gemeinsame Gespräch mit den Filmemachern direkt im Kinosaal und zugeschaltet via Zoom aus der USA sein.

Bag Mohajer

Der Dokumentarfilm von Adiran Oeser erzählt die Geschichte von Hakim, Mansour und Morteza und ihrem Projekt „Bag Mohajer – Tasche des Flüchtlings“. Sie schneidern Taschen aus den Booten und Schwimmwesten, die auf der griechischen Insel Lesbos stranden. Die Taschenproduktion ist für sie eine Form, ihre Geschichte zu erzählen und einen Teil ihrer Fluchterfahrung an Orte weiterzutragen, an die sie selbst nicht reisen dürfen. Denn auch sie haben mit Schlauchbooten den gefährlichen Weg nach Europa gewagt. Der Film lässt sie von der Taschenproduktion und ihren Lebensgeschichten erzählen und porträtiert dabei auch die Arbeit des Projekts.

Link zum Film: Bag Mojajer

Border south

Mexiko und die Vereinigten Staaten zwingen die Einwanderer in gefährlichere Gebiete, da sie die Strecken der Grenzüberquerung absperren. Vor dem Hintergrund der nordamerikanischen Migrantionsrouten betrahtet BORDER SOUTH von Raúl O. Paz-Pastrana Geschichten über Widerstandsfähigkeit und Überleben aus verschiedenen Perspektiven. Der Film zeigt ein globales Migrationssystem, das den Menschen sowohl im Leben als auch im Tod unsichtbar macht.

Link zum Film: Border south

18. März, 2021, 19.00 Uhr (Sprache: Englisch)

Online-Roundtable: Tödliche Grenzen und aktivistische Interventionen im europäischen Migrationsraum

Online-Roundtable mit Natalie Gruber (Border Violence Monitoring Network), Charles Heller (Forensic Oceanography) & Jacob Berkson (Alarm Phone)

Moderation: Valeria Hänsel (Border Monitoring Aegean)

Das Mittelmeer als eine der am stärksten überwachten Zonen der Welt ist auch eine der tödlichsten. Pushbacks im Mittelmeer und an den Grenzen im EU-Türkei-Migrationsraum führten in den letzten Jahren zu Demütigungen, körperlichen Verletzungen und zum Tod von Tausenden von Migrant*innen. Aktivist*innen problematisieren die Präsenz von Such- und Rettungsorganisationen im Migrationsraum, die nicht eingreifen und Leben retten. Doch ihre Kritik geht auch darüber hinaus, indem sie ihre eigenen Untersuchungen, Such- und Rettungsaktionen und politischen Kampagnen entwickelt haben. In dieser Veranstaltung werden die Referent*innen darüber sprechen, was sie unter Aktivismus und Intervention verstehen, die sich gegen die Grenzgewalt im Mittelmeer richten. Sie werden auch diskutieren, wie man die visuelle Kultur, die räumliche Analyse und das Kartographieren bei der Untersuchung von Todesfällen von Migrant*innen einsetzen kann, wie man mit anderen Aktivist*innen zusammenarbeitet und auf welche Weise verschiedene Aktivist*innen miteinander kommunizieren können, um die Wirkung von strategischen Aktionen auf das Nicht/Handeln staatliche Akteure zu erhöhen.

Youtube-Link: youtu.be/8S3bFmQHI40

9. März 2021, um 18 Uhr (Sprache: Englisch)

Online-Roundtable: Grenzperspektiven aus Afghanistan, Iran & Türkei. Treffen mit den Mitwirkenden von »Hostile Terrain 94 Frankfurt«.

Online-Roundtable mit Präsentationen von Ali Sadeqi (Künstler, Iran); Kemal Vural Tarlan (Dokumentarfotograf, Türkei) und Morteza Rezai (Grafikdesigner & Künstler, Iran)

Weitere Diskutanten: Mostafa Mazari (Fotograf, Iran) Reza Heidari Shahbidak (Fotograf, Afghanistan)

Moderation: Hilal Alkan (Leibniz-Zentrum Moderner Orient, ZMO)

Wie wird die Grenzpolitik im Nahen Osten mittels unterschiedliche Ästhetiken gefasst? Dieser Online-Roundtable bringt Künstler*innen aus Afghanistan, dem Iran und der Türkei zusammen, die an der Ausstellung „Hostile Terrain 94 Frankfurt“ beteiligt sind. Die Beitragenden, die in den genannten Grenzregionen leben, reflektieren die Auswirkungen geopolitischer Grenzregime auf Länder, Gemeinschaften und das persönliche Lebenswege. In ihren Arbeiten haben sie sich intensiv und kreativ Grenzgebieten auseinandergesetzt, mit Menschen die Grenzen überqueren, weil sie vor Krieg fliehen oder weil sie Nomad*innen sind, aber auch wie Konflikte und sich verändernde Regime Im/Mobilitäten produzieren. Der Roundtable soll einen Austausch darüber ermöglichen, wie sich die Arbeit auf die Grenzrealitäten bezieht und welche verschiedenen Ansätze, Genres und Stile sie in ihren Kunstwerken und Dokumentationen anwenden und entwickeln. Kunst ist nicht nur Repräsentation, sondern vielmehr eine aktive Form der Auseinandersetzung und kann als eine Form des Widerstands und der Intervention in diese Grenzrealitäten dienen.

4. März 2021, um 18 Uhr (Sprache: Englisch)

Online Diskussionsveranstaltung: Von Wüsten zu Ufern: Engagierte Archäologien von Flucht und Migration. Ein amerikanisch-europäischer Dialog über lebensfeindliche Terrains

Mit Prof. Jason de León, Austin E. Shipman, Nicole Smith & Gabriel Canter (University of California/ The Undocumented Migration Project) & Prof. Yannis Hamilakis, Ayşe Şanlı & Darcy Hackley (Brown University)

Von der US-mexikanischen Grenze, die die Sonora-Wüste in die Bundesstaaten Sonora und Arizona teilt, bis zu den ägäischen Gewässern der europäischen Küstengrenzen haben Grenzregime Landschaften in feindliches und tödliches Terrain verwandelt. Von den Wüsten bis zu den Küsten verursachen diese geopolitischen Bedingungen eine überwältigende Anzahl an Todesfällen und führen dazu, dass Menschen unter miserablen Bedingungen an den Grenzen und in Illegalität gefangen sind. Jason de León mit dem Team des Undocumented Migration Projekt und Yannis Hamilakis haben mit archäologischen und ethnographischen Ansätzen Menschen und die Infrastrukturen und Assemblagen von Grenzen und klandestinen Grenzübertritten untersucht. Die gesammelten Materialien dienten nicht nur als Grundlage, um strukturelle Gewalt, alltägliche Bedingungen und Agency zu dokumentieren und zu verstehen. Die Dinge werden auch in interventionistischen Displays eingesetzt, um auf die Opfer der humanitäre Krise an den Grenzen aufmerksam zu machen, wie die globale Pop-up-Ausstellung Hostile Terrain 94 und das Display Transient Matter (onsite/online Haffenreffer Museum) es eindrucksvoll vor Augen führen.

Diese Veranstaltung möchte einen US-EU-Dialog, über aktuelle Grenzentwicklungen, die Möglichkeiten, Probleme und Grenzen der Erforschung von Grenzgebieten, Flucht und Migration durch Ansätze der materiellen Kulturforschung und darüber hinaus sein.

Youtube-Link: youtu.be/ax43PchfGk0

Anmeldung

Bitte schreiben Sie uns vorab über sign-up_ht94ffm@posteo.de; wir senden Ihnen dann die Zugangsdaten der jeweiligen Veranstaltung zu.